
Mit großer Spielfreude und musikalischer Virtuosität wird ein junges Ensemble aus Studierenden Benjamin Brittens „Albert Herring“ nach einer Kurzgeschichte von Guy de Maupassant auf die Bühne im Großen Saal bringen. Unter Regie von Wolfgang Berthold singen David Heimbucher als Albert, Monica Mhangwana als Lady Billows, Lin Ye als Florence Pike und Maki Moriyama als Alberts Mutter. In weiteren Rollen sind Lilly Baumgartner, Pauline Kringel, Pooja Krishnamoorty, Lisa Scheffler, Charlotte Tenhagen, Friedrich Hagedorn, Antonio Krisanto, Christian Nungesser, Martin Schulz und Kazushi Yamada zu erleben.
Ein zwölfköpfiges Kammermusik-Ensemble unter musikalischer Leitung von Pedro Halffter begleitet das temperamentvolle Geschehen auf der Bühne mit ebenso ausdrucksstarker wie unterhaltsamer Musik. Benjamin Brittens 1947 uraufgeführte Oper ist eine hintergründige Komödie, die ironisch Standesdünkel und Doppelmoral in der fiktiven Kleinstadt Loxford aufs Korn nimmt. Britten schuf ein Werk, dessen immer witzige Gesellschaftskritik bis heute zu unterhalten vermag: Der Einzelgänger Albert Herring, schüchterner Sohn der Gemüsehändlerin, wird mangels ausreichend sittsamer weiblicher Konkurrenz kurzerhand zur männlichen Maikönigin gekürt – ein Außenseiter, der von den Erwachsenen gemaßregelt und von seinen Altersgenossen verspottet wird. Als ihm jemand bei den Mai-Feierlichkeiten Rum in seine Limonade mischt, die ihn zunehmend enthemmt, brechen sich lange unterdrückte Gefühle Bahn. Die scheinbar makellose Fassade der Kleinstadtgesellschaft gerät gehörig ins Wanken...
Gastregisseur Wolfgang Berthold: „In einer Zeit, in der der Ruf nach einer Rückkehr zu längst überwundenen Rollenbildern, reaktionären Gesellschaftsmodellen und ein diffuses Verlangen nach ‚Recht und Ordnung‘ erschreckend laut geworden sind, zeigt uns Brittens Komödie auf augenzwinkernde Art, dass es ein sittsames Paradies zu keiner Zeit gegeben hat. Er entlarvt Scheinheiligkeit und plädiert für einen nachsichtigen und menschlichen Umgang miteinander – eine Satire mit tief humanistischem Kern.“
In englischer Sprache mit deutschen Untertiteln wird die Oper am Freitag, 20. Dezember und am Samstag, 21. Dezember jeweils um 19.30 Uhr im Großen Saal der MHL aufgeführt. Am Samstag, 18. Januar um 19 Uhr und am Sonntag, 19. Januar um 17 Uhr ist eine reduzierte Fassung im Kultur- und Bildungszentrum Bad Oldesloe (Kub) zu erleben.
Eintrittskarten gibt es unter www.mh-luebeck.de und
www.kub-badoldesloe.de. Restkarten sind eine Stunde zuvor an der Tages- oder Abendkasse erhältlich (An der Obertrave, 23552 Lübeck und Beer-Yaacov-Weg 1, 23843 Bad Oldesloe).