Lübeck, 23.09.2024
Feierliche Semestereröffnung an der MHL
Am Montag, 30. September um 18 Uhr lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) zur feierlichen Semestereröffnung in den Großen Saal ein. Mit dem Wintersemester beginnt gleichzeitig die neue Konzertsaison, die mit über 350 Veranstaltungen zahlreiche Hörerlebnisse verspricht − so wie das Sinfoniekonzert mit Mahlers Neunter am Samstag, 5. Oktober um 19.30 Uhr in der Musik- und Kongresshalle Lübeck.
139 Studierende aus 26 Nationen werden in diesem Jahr von MHL-Präsident Prof. Bernd Redmann und der Studierendenschaft begrüßt. Als Gastredner wird Daniel Grossmann erwartet, Dirigent und Künstlerischer Leiter des Jewish Chamber Orchestra. Er widmet sich in seinem Vortrag der Frage „Was ist jüdische Musik?“.
Den diesjährigen DAAD-Preis erhält der Japaner Yoichiro Chiba, Stipendiat der Rohm Music Foundation, der bei Katsumi Ueda an der Tokio University of the Arts und bei Prof. Florian Uhlig an der MHL studiert hat. Darko Bunderla schließlich, Vorsitzender des Alumni-Vereins, wird bekanntgeben wer den diesjährigen Alumni-Preis erhält. MHL-Studierende begleiten die Veranstaltung musikalisch.
Im Anschluss wird das von der MHL neu erworbene Aquarell der Lübecker Künstlerin Christel Eikenbusch aus ihrer Reihe „Den Opfern ein Gesicht geben“ präsentiert, das sich auf einen vorm Haupteingang der MHL verlegten „Stolperstein“ bezieht. Es zeigt Leo Strawczynski, der 1924 in der Großen Petersgrube 21 geboren und 1942 mit seiner Familie nach Auschwitz deportiert und ermordet wurde.
Der Eintritt zur Semestereröffnung ist frei.
Lübeck, 15.10.2024
Anaëlle M'Barek gewinnt Kiwanis Förderpreis 2024
Zum Preisträgerkonzert des Kiwanis-Club Lübeck-Hanse lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) am Freitag, 25. Oktober um 19 Uhr ein. Im Fokus steht die diesjährige Preisträgerin Anaëlle M'Barek aus der Klarinettenklasse von Prof. Jens Thoben. Solistisch und als Kammermusikerin stellt sie sich mit Werken von Schumann, Poulenc und Denissow im Kammermusiksaal vor.
Die 22-jährige Klarinettistin Anaëlle M'Barek erhält den 31. Förderpreis des Kiwanis-Club Lübeck-Hanse und präsentiert sich solistisch und mit ihrem Bläserensemble „Quantum Quintett“ mit einem abwechslungsreichen Programm aus drei Jahrhunderten. Neben dem Fantasiestück op. 73 von Robert Schumann stehen Sonaten von Denissow und Poulenc auf dem Programm. Zusammen mit dem „Quantum Quintett“ präsentiert die Klarinettistin Mozarts „Andante für eine Walze in eine kleine Orgel“ KV 616, dessen sanfte F-Dur Melodie Assoziationen an die Zauberflöte weckt. Barbers melancholische Summer Music op. 31 und Hindemiths lebhafte zweite „Kleine Kammermusik“ op. 24 bilden den Abschluss. M'Barek möchte mit den stilistisch sehr unterschiedlichen Werken die Vielseitigkeit ihres Instruments zeigen: „Sei es der romantische Ausdruck à la Schumann, die Brillianz à la Française von Poulenc oder die technischen Herausforderungen in Denissows Sonate.“ Anaëlle M'Barek wurde 2002 im französchen Pau geboren. Nach Studien am Konservatorium in Pau und am Konservatorium von Versailles bei Alexandre Chabod, ist sie seit 2022 Studentin in der Klasse von Prof. Jens Thoben an der MHL. Seit 2022 ist sie Mitglied im „Quantum Quintett“, das beim Possehl-Wettbewerb der MHL 2023 den ersten Preis gewonnen und sich kürzlich für den ARD-Wettbewerb qualifiziert hat.
Der Kiwanis Club Lübeck-Hanse e.V. unterstützt Studierende der MHL und zeichnet sie seit 1993 jährlich mit einem Förderpreis aus. Rund 70.000 Euro Fördergelder wurden seitdem vergeben. Karten gibt es für 15 Euro an der Abendkasse oder unter www.luebeck-ticket.de.
Lübeck, 22.10.2024
Wie hältst du es mit der Exzellenz? – Neue MHL-Ringvorlesung zu musikalischer Breiten- und Spitzenförderung
Elf öffentliche Vorlesungen und zwei Podiumsdiskussionen widmen sich im Wintersemester dem Thema „Breitenbildung – Exzellenz“. Den Auftakt macht am Mittwoch, 30. Oktober um 18 Uhr Prof. Christiane Tewinkel mit einem Vortrag zur musikalischen Autodidaktik.
Christiane Tewinkel, MHL-Professorin für Musikwissenschaft, hat die neue Ringvorlesung „Breitenbildung – Exzellenz“ initiiert, zu der die Hochschule im Wintersemester jeweils am Mittwoch um 18 Uhr in die Holstentorhalle einlädt. Im Mittelpunkt steht die Dynamik zwischen einer auf höchste Ansprüche zielenden Elitenförderung und einer breit angelegten musikalischen Bildung. „Spätestens seit Virtuosen wie Franz Liszt die europäischen Bühnen stürmten, lässt sich das Publikum für musikalische Spitzenleistungen begeistern, spätestens seit dieser Zeit wird aber auch über künstlerische Breitenbildung debattiert“, erläutert Tewinkel. Für die Vorlesungsreihe konnte sie Fachleute aus verschiedenen Bereichen der Musikbranche gewinnen. Zugesagt haben neben zahlreichen MHL-Lehrenden Paul Müller, Intendant der Münchner Philharmoniker, Maren Borchers, PR-Agentin etwa des Pianisten Igor Levit, sowie Claudia Bullerjahn und Heiner Gembris, die die bislang größte Studie zum Wettbewerb „Jugend musiziert“ geleitet haben. „Ich bin glücklich, dass wir ein so großes Spektrum an Expertinnen und Experten gewinnen konnten“, sagt Tewinkel, die ein ausgewogenes Miteinander von Elitenförderung und Teilhabe als entscheidend sieht für die Vitalität des Musiklebens in den nächsten Jahrzehnten. Die Ringvorlesung schafft einen Rahmen, in dem dieses wichtige Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und diskutiert werden kann. Tewinkel selbst wird den Auftakt am Mittwoch, 30. Oktober um 18 Uhr übernehmen. Unter dem Titel „Musikalische Autodidaktik beschäftigt sie sich mit dem kalifornischen Pianisten und Liszt-Schüler Hugo Mansfeldt.
Die Ringvorlesung findet jeweils am Mittwoch von 18 Uhr bis 20 Uhr im Hörsaal (Raum 1.03) der Holstentorhalle statt, der Eintritt ist frei. Weitere Vorlesungen gibt es am 6., 13., 20. und 27. November, am 4., 11. und 18. Dezember, am 8., 15., 22. und 29. Januar sowie am 5. Februar. Weitere Infos unter www.mh-luebeck.de.
Termine der Ringvorlesung „Breitenbildung – Exzellenz“
Musikhochschule Lübeck, Hörsaal der Holstentorhalle (1.03), Mittwoch 18 bis 20 Uhr
Mi 30. Oktober
Musikalische Autodidaktik – Das Beispiel des amerikanischen Pianisten Hugo Mansfeldt (1844 – 1931) mit Christiane Tewinkel, Musikhochschule Lübeck
Mi 6. November
Von der „proportionierlichsten Entfaltung“ bis zu „transformatorischen Prozessen“ – Bildungsspektren zwischen Breiten- und Begabtenförderung, mit Gaja von Sychowski, Musikhochschule Lübeck
Mi 13. November
Zwischen Sein und Schein – virtuose Performanzen in Geschichte und Gegenwart, mit Nina Noeske, Hochschule für Musik Weimar
Mi 20. November
Die Förderung von hochbegabten Kindern und Jugendlichen – Aus Ahrensbök und Zahrensdorf an die Musikhochschule Lübeck mit Angela Firkins, Ulf Tischbirek, Elisabeth Weber, alle Musikhochschule Lübeck
Mi 27. November
Exzellenz erzählen – Perspektiven aus PR und Marketing Maren Borchers, „for artists” Berlin, mit Kai Uwe Diaz Philipp, Sony Music Entertainment Berlin
Mi 4. Dezember
Bağlama studieren? Zur institutionellen Biographie eines Instruments
Nihat Iman, Hochschule für Musik und Theater Köln
Mi 11. Dezember
Wie exzellent ist unsere musikalische Breitenbildung? Eine multiperspektivische Spurensuche am Beispiel des Musiklehramts, mit Annette Ziegenmeyer, Musikhochschule Lübeck
Mi 18. Dezember
Musterchöre – Zum Verhältnis von Laienchorkultur und Profichören, mit Martin Loeser, Universität Greifswald
Mi 8. Januar
Spitzenleistungen im internationalen Musikmarkt und die Isarphilharmonie,
mit Paul Müller, Münchner Philharmoniker
Mi 15. Januar
Künstlerische Exzellenz oder gesellschaftliches Engagement? Musiker_innen als Artistic Citizens, mit Axel Petri-Preis Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Mi 22. Januar
Musikbezogene Lehre per Online-Video – Eine subjektivierungstheoretische Perspektive auf YouTube-Tutorials, mit Christian Stick, Hochschule für Musik und Theater Köln
Mi 29. Januar
Teilnehmende am Wettbewerb „Jugend musiziert“: Woher sie kommen, was sie motiviert und was aus ihnen wird, mit Claudia Bullerjahn, Universität Gießen und Heiner Gembris, Universität Paderborn
Mi 5. Februar
Der Blick aus dem Präsidiumsfenster – Ein Podiumsgespräch mit Bernd Redmann, Musikhochschule Lübeck, Susanne Rode-Breymann, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover/Hochschule fürn Musik Nürnberg und Jan Philipp Sprick, Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Lübeck, 26.09.2024
Mahlers Neunte – MHL-Sinfonieorchester gastiert in MuK
Am Samstag, 5. Oktober um 19.30 Uhr bringt das Sinfonieorchester der Musikhochschule Lübeck (MHL) unter Leitung von Christoph Altstaedt die neunte Sinfonie von Gustav Mahler auf die Bühne der Musik- und Kongresshalle (MUK) Lübeck – eines der spannendsten sinfonischen Werke der Musikgeschichte. Am Sonntag, 6. Oktober um 19 Uhr kommt das opulente Werk im Forum der Hochschule für Musik und Theater Hamburg zur Aufführung.
Unter Leitung des Gastdirigenten Christoph Altstaedt präsentieren fast hundert Studierende mit der neunten Sinfonie das letzte vollendete Werk des berühmten Komponisten Gustav Mahler – es gilt als Meisterwerk der klassischen Musik. Mahler schrieb es zwischen 1909 und 1910 in einem wahren Schaffensrausch, tief verzweifelt, nachdem seine älteste Tochter gestorben und ihm eine Herzkrankheit diagnostiziert worden war. Ein Jahr später verstarb der österreichische Komponist mit nur 50 Jahren.
Die neunte Sinfonie ist ein magisches Werk, das Mahlers musikalisches Genie und seine erstaunliche Klangfantasie zum Ausdruck bringt und das Publikum mitnimmt auf eine hochemotionale Reise: Monumentale Klänge, katastrophische Brüche, zersplitternde Klangfarben und Klagegesänge lassen irdische Tragik erahnen, subtile Klangfarben und sphärische Melodien aber auch überirdische Entrückung. Die Beschäftigung mit der zu Ende gehenden Lebenszeit, Weltschmerz, die Frage nach dem Sinn des Daseins, Liebe und Trost wurden in das Werk hineingedeutet.
Mahlers Neunte ist zudem ein Abgesang auf das Zeitalter der Romantik und steht am Beginn der Moderne. Mit der Ausreizung des tonalen Raums öffnete Mahler die Tür zu einer neuen musikalischen Epoche. „Das erste Werk der Neuen Musik“, befand Alban Berg. Die Uraufführung erlebte Mahler nicht mehr: Bruno Walter brachte das Werk 1912 mit den Wiener Philharmonikern auf die Bühne.
Vielseitig und widersprüchlich sind die Einspielungen der neunten Sinfonie, von denen es mittlerweile rund 200 gibt. Man darf also gespannt sein auf die Interpretation des MHL-Sinfonieorchesters unter Christoph Altstaedt, der schon mehrmals mit den Studierenden der MHL zusammengearbeitet hat. Nach Stationen als Korrepetitor und Kapellmeister am Staatstheater am Gärtnerplatz und an der Deutschen Oper am Rhein gastierte er in vielen renommierten Häusern und dirigierte zahlreiche internationale Orchester. Bis 2011 leitete er das von ihm gegründete Junge Klangforum Mitte Europa, für das er mehrfach Auszeichnungen erhielt.
Das MHL-Sinfonieorchester präsentiert das Stück unter Leitung von Christoph Altstaedt in zwei Aufführungen: Am Samstag, 5. Oktober um 19.30 Uhr in der Lübecker MUK und am Sonntag, 6. Oktober um 19 Uhr im Forum der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Karten für das Konzert in der MUK sind für 14 und 19 Euro (ermäßigt 8 und 12 Euro), für das Konzert im Forum der Hochschule für Musik und Theater Hamburg für 12 Euro (ermäßigt 7 Euro) erhältlich. Karten können online unter www.mh-luebeck.de/termine gebucht werden.
Lübeck, 23.10.2024
Wolfgang Sandberger hält öffentliche Abschiedsvorlesung − „Aimez-vous Brahms?“
Wolfgang Sandberger verabschiedet sich nach genau 25 Jahren als Professor für Musikwissenschaft und Leiter des Brahms-Instituts an der Musikhochschule Lübeck (MHL). Am Freitag, 1. November um 12 Uhr hält er im Großen Saal der MHL seine öffentliche Abschiedsvorlesung, in der er der globalen Bedeutung von Johannes Brahms nachgeht.
Unter dem Titel „Aimez-vous Brahms?“ geht Sandberger der Frage nach, inwiefern Johannes Brahms eine globale Bedeutung zukommt – vom prominenten „Wiegenlied“ bis hin zur Verfilmung des Romans „Lieben Sie Brahms?“. Im Mittelpunkt stehen die Wirkungsgeschichte des Komponisten, seine eigene Mobilität und Reisetätigkeit sowie der „Weltgehalt“ seiner Musik bis hin zu der schon von Wilhelm Furtwängler und Arnold Schönberg reklamierten „Weltgeltung“ von Brahms. Wolfgang Sandberger erläutert: „Eine globalhistorische Perspektive auf Brahms ist auch im Zeitalter der Globalisierung immer noch Neuland, ein spannendes Terrain, auf das ich mich zum Finale wagen möchte“.
1999 übernahm Sandberger das an der MHL gegründete Brahms-Institut, das aus einer Privatsammlung der Professoren Renate und Kurt Hofmann hervorgegangen war. Dazu MHL-Präsident Prof. Bernd Redmann: „Durch seine 25-jährige umsichtige Arbeit hat Wolfgang Sandberger das Brahms-Institut zu internationalem Rang geführt“. In seiner Amtszeit an der MHL initiierte Sandberger zahlreiche Ausstellungen und Symposien, die in der Reihe „Veröffentlichungen des Brahms-Instituts an der Musikhochschule Lübeck“ dokumentiert sind. Er realisierte bedeutende Forschungsprojekte wie das DFG-Projekt „Brahms-Briefwechsel-Verzeichnis" (BBV) und Digitalisierungsvorhaben wie das „Brahms-Portal“. Außerdem baute er die wertvolle Brahms-Sammlung stetig weiter aus, unter anderem mit dem Ankauf von kostbaren Autografen wie zu den Liedern „Liebesglut“, „Agnes“ oder „Der Überläufer“. 2011 übernahm er zudem die künstlerische Leitung des Brahms-Festivals, das die MHL jährlich veranstaltet. Im Januar 2025 wird Wolfgang Sandberger den Vorsitz der Possehl-Stiftung in Lübeck übernehmen.
Prof. Dr. Wolfgang Sandberger wurde 1961 in Weingarten geboren. Nach dem Cello-Diplom und dem Magister wurde er 1996 mit einer preisgekrönten Arbeit über „Das Bach-Bild Philipp Spittas“ in Hamburg promoviert. Von 1993 bis 2003 war er fester freier Mitarbeiter des NDR, 1998/99 übernahm er Redaktionsvertretungen in den Abteilungen „Alte Musik“ und „Feature“ beim WDR in Köln. Bis heute moderiert er Sendungen wie das WDR 3-Klassikforum. Er engagiert sich in zahlreichen Gremien und berät Festivals wie die Göttinger Händelfestspiele. 2022 wurde er Mitglied der renommierten Academia Europaea.
Lübeck, 06.11.2024
Spitzennachwuchs wetteifert um 61. Possehl-Musikpreis
Der 61. Wettbewerb um den Possehl-Musikpreis wird am Mittwoch, 13. November und am Donnerstag, 14. November jeweils ab 10 Uhr in der Musikhochschule Lübeck (MHL) ausgetragen. Die öffentlichen Wertungen im Großen Saal bieten Gelegenheit, die besten Studierenden verschiedenster Instrumentalfächer auf der Bühne zu erleben.
In zwei Runden treten im Wettbewerb um den 61. Possehl-Musikpreis 15 Studierende der Fächer Viola, Flöte, Oboe, Horn, Cello, Klavier und Gesang gegeneinander an. Ihre rund zwanzigminütigen Programme präsentieren die jungen Musikerinnen und Musiker in der ersten Runde am Mittwoch, 13. November ab 10 Uhr. Durch die breite Palette an Fächern ergibt sich ein abwechslungsreiches Programm: Es sind Ausschnitte aus Sonaten, virtuosen Etüden und Instrumentalkonzerten aus Klassik und Romantik zu hören sowie moderne und zeitgenössische Stücke. Unter anderem erklingen Werke von Bach, Mozart, Ravel, Strauss, Hindemith und Penderecki. In der zweiten Runde präsentieren sich dann am Donnerstag, 14. November ab 10 Uhr die Finalisten, am Nachmittag werden die Gewinner bekannt gegeben.
Der erste Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, weitere Preise und Prämien kann die Jury in Höhe von 6.500 Euro vergeben. Zu den Juroren gehören in diesem Jahr Dr. Ole Krönert (Vorsitz) und Prof. Inge-Susann Römhild als Vertreter der Possehl Stiftung. Die MHL vertreten Prof. Arvid Gast, Prof. Maria Egelhof und der neue Celloprofessor Gabriel Schwabe. Als externe Juroren wirken Prof. Pauline Sachse und Prof. Gerald Fauth (beide: Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“) sowie Christian Kuhnt vom Schleswig-Holstein Musik Festival.
Der Possehl-Musikpreis wird seit 1963 für MHL-Studierende ausgeschrieben. Renommierte Solisten und Ensembles, wie die Klarinettistin Shirley Brill, der Cellist Thomas Grossenbacher und das Artemis-Quartett waren Preisträger des Wettbewerbs. 2023 gewann ihn das Bläser-Ensemble „Quantum Quintett“. Programm und Zeitablauf sind auf der MHL-Website unter https://www.mh-luebeck.de/veranstaltungen/termine/ zu finden. Der Eintritt zum Possehl-Wettbewerb ist frei.
Lübeck, 11.11.2024
LKO begleitet jungen MHL-Trompeter
Am Samstag, 16. November ist um 19.30 Uhr im Großen Saal der Musikhochschule Lübeck (MHL) erneut das Lübecker Kammerorchester (LKO) zu Gast. Unter Leitung von Bruno Merse erklingt ein vielseitiges Programm mit Werken von Mendelsohn, Schostakowitsch und Arutjunjan. Als Solist ist der junge Trompeter und Jugend musiziert-Preisträger Vincent Dettenborn zu hören.
Die Kooperation zwischen MHL und LKO bietet Studierenden erneut Gelegenheit, solistisch mit Orchesterbegleitung aufzutreten. Diesmal ist der junge Trompeter Vincent Dettenborn zu erleben, der im Institut für schulbegleitende Musikausbildung der MHL (ISMA) bei Tobias Fülleas studiert. Er präsentiert das Trompetenkonzert von Alexander Arutjunjan. Dem armenischen Komponisten gelang darin eine klang- und temperamentvolle Synthese heimatlicher Melodien und westeuropäischer Kunstmusik. Das Werk wird vielfach als Finalstück in internationalen Wettbewerben gefordert: Solisten können hier auf engstem Raum ihr technisches Können zeigen. Lyrische Melodien verlangen eine große Palette an Emotionen und wechseln ab mit höchsten technischen Anforderungen wie schnellen Tonwiederholungen, rasanten Läufen und einer fulminanten Solokadenz. „Dies Trompetenkonzert war schon immer eines meiner Lieblingsstücke für Trompete und ich habe schon als Kind davon geträumt, es mit Orchester spielen zu können,“ schwärmt Jugend musiziert-Preisträger Vincent Dettenborn, der mit neun Jahren ersten Trompetenunterrich erhielt und zurzeit als Jungstudent in der Klasse von Prof. Tobias Füller, studiert. 2024 gewann er mehrere erste Bundespreise bei „Jugend musiziert“ sowie den Solistenpreis der WDR-Bigband beim Wettbewerb „Jugend Jazzt“.
Das Lübecker Kammerorchester präsentiert weiterhin zwei sinfonische Werke: Mendelssohn komponierte 1928 die Konzertouvertüre „Meeresstille und glückliche Fahrt“ nach Gedichten von Goethe über eine von ihm erlebte Schiffsreise. Die Uraufführung fand im Rahmen der privaten Sonntagsmusiken im Hause Mendelssohn statt, die erste öffentliche Aufführung erklang 1832 in der Berliner Singakademie. Das Werk bringt Mendelssohns Liebe zur deutschen Literatur und seine Beschäftigung mit der Musik Ludwig van Beethovens zum Ausdruck, der ein gleichnamiges Werk komponiert hat.
Die fünfte Sinfonie op. 47 nimmt einen besonderen Platz im Schaffen von Dmitri Schostakowitschs ein. Erstmals verpflichtete er ein großes Werk dem sozialistischen Realismus, dem alle Künstler der Sowjetunion nach dem ersten Weltkrieg zu folgen hatten. Den Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Oktoberrevolution gewidmet, zeichnet sich das Werk durch große Logik und Geschlossenheit aus und versprüht dennoch eine ungeheure Vitalität. Der Komponist schrieb dazu: „Thema meiner Sinfonie ist das Werden der Persönlichkeit. In diesem durchgehend lyrischen Werk will ich den Menschen mit all seinem Erleben zeigen... Wenn es mir tatsächlich gelang, in meine Musik all das hineinzulegen, was ich nach den kritischen Artikeln der Prawda durchdacht und empfunden habe, kann ich zufrieden sein“. Mit diesen Erläuterungen unterwarf sich Schostakowitsch nur äußerlich den Forderungen der Partei, in die Musik ließ er jedoch seine tiefsten Empfindungen und seine Auseinandersetzung mit dem politischen System einfließen.
Das 1996 gegründete LKO vereint professionelle Musiker und ambitionierte Amateure zu einem Klangkörper. Chefdirigent ist Bruno Merse, der seine musikalische Karriere unter anderem als Konzertmeister der Lübecker Philharmoniker begonnen hat. Das Konzert setzt die 2016 gestartete Kooperation zwischen LKO und MHL fort: Studierende erhalten dadurch Gelegenheit, als Instrumental- oder Gesangssolist, Dirigent oder Komponist praktische Erfahrung in der Arbeit mit einem Sinfonieorchester zu sammeln. Eintrittskarten sind für 14 und 19 Euro (ermäßigt 8 und 12 Euro) unter www.luebeck-ticket.de erhältlich, Restkarten gibt es an der Abendkasse.