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Lübeck, 02.02.2023

MHL präsentiert erstmals "Klangtauchen" – Werkstatt für aktuelle Musik

Zum "Klangtauchen", einer neuen Werkstatt für aktuelle Musik, lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) vom 10. bis zum 17. Februar an verschiedene Lübecker Spielorte ein. Dozierende und Studierende präsentieren Installationen, Performances, Uraufführungen und Improvisationen − auch im öffentlichen Raum und machen Lübeck damit selbst zur Werk-Stadt.

Mit einem "Musikexperiment" startet das Klangtauchen am Freitag, 10. Februar um 16 Uhr. Studierende der MHL gehen der Frage nach, inwieweit sich mit Kindern ein Zugang zu improvisierter Musik entwickeln lässt. Aufgrund begrenzter Platzkapazitäten ist hierfür eine Anmeldung erforderlich. Zum "Auftakt" laden junge Musikerinnen und Musiker der MHL am Freitag, 10. Februar um 22 Uhr in die Kunsttankstelle zu Uraufführungen und Improvisationen ein. Mit einer Performance eröffnen sie dann am Samstag, 11. Februar um 11 Uhr auf der Rolltreppe im Haerder-Center ihre Klanginstallation "Free Wave" Sie wird dort noch einmal am Mittwoch, 15. Februar, Donnerstag, 16. Februar sowie am Freitag, 17. Februar jeweils von 16 bis 19 Uhr zu erleben sein. Musik zwischen Wachsein, Schlaf und Traum präsentiert das vierköpfige Ensemble "Fortuna" mit Heli Vaalamo, Jan Köhler, Guilherme Raminhos und Kiloh Lee am Samstag, 11. Februar um 14 Uhr im Behnhaus Drägerhaus. Auf dem Programm stehen Stücke von Jolivet, Klebe, Döhl, Crumb sowie freie Improvisationen für Stimme, Flöte, Gitarre, Schlagwerk und Elektronik. Besondere Experimentierlust versprechen die beiden Konzerte am Samstag, 11. Februar: Unter dem Motto "Freistil" präsentieren sich um 19.30 Uhr im Großen Saal das MHL-Ensemble für Neue Musik unter Leitung von Max Riefer, das MHL-Schlagzeugensemble unter Leitung von Johannes Fischer sowie das MHL-Instant-Composing Ensemble, das unter anderen Corinna Eikmeier anleitet. Das rund 20-köpfige Ensemble wird Musik aus dem Moment heraus kreieren. Besonderheit sind drei Stücke, die zu Texten von Gaja von Sychowski, Professorin für Erziehungswissenschaften, entstehen werden. "Open stage" ist das Motto um 22 Uhr im CVJM Lübeck, wenn Dozierende und Studierende in spontan entstehenden Ensemble-Formationen improvisieren. Einblicke in das Elektronische Studio und ihre Seminare "Einführung in die Sound Art" und "Interactive Music Systems" bei Prof. Nicola Hein bieten Studierende am Sonntag, 12. Februar um 11 Uhr mit einem Listening Lounge-Format unter dem Motto "Welcome". Hierfür ist aufgrund begrenzter Platzkapazitäten ebenfalls eine Anmeldung erforderlich. Unter dem Motto "Vorwärtssprung mit Drehung um eine Achse" stellen MHL-Studierende am Sonntag, 12. Februar um 19.30 Uhr im Großen Saal ihre Arbeitsergebnisse aus dem Wintersemester vor. Die jungen Komponisten Philipp Wallis Nicolai, Raphael Brandstäter, Payman Mansouri und Panagiotis Botzios aus der Klasse von Komponistin Prof. Katharina Rosenberger präsentieren Ensemblewerke und die installative Performance "The Silence" für Sologeige und Elektronik. Inspiration haben sie unter anderem aus der bildenden Kunst, Ausflügen und Reisen nach Travemünde und Bangkok und aus ihrer Reflexion über die Zeit bezogen. MHL-Studierende, die in der Klasse des Klangkünstlers Prof. Nicola Hein im "Instrument Builders Ensemble" gearbeitet haben, präsentieren eine Performance mit Klängen ihrer selbstgebauten Instrumente, die aus akustischen Gegenständen, Klangkörpern und Elektronik (u.a. Arduino, Max/MSP) bestehen. Die Studierenden haben diese Instrumente im Laufe des Wintersemesters entwickelt und gemeinsame Spielformen erprobt. Composer-Performer Adrian Thieß stellt ein neues Werk vor, in dem sich ein Dialog zwischen Solotrompete und autonomen Synthesizer entwickelt. Projektleiter Prof. Marno Schulze erläutert: "Klangtauchen ist unsere Plattform für aktuelle Musik, die man sonst nirgendwo hören kann. Hier lässt sich Musik verschiedenster Ensembles erleben – offen für Einflüsse aus Popularmusik und Klassik. Experiment ist unser Konzept – mit offenem Ausgang. Wir gehen gemeinsam auf Tauchgang nach Klängen und kommen mit bisher Ungehörtem wieder an die Oberfläche". Das ist vom 10. bis zum 17. Februar in der MHL, im Behnhaus Drägerhaus, im CVJM sowie im öffentlichen Raum des Haerder Centers nachzuhören. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen im Rahmen des Klangtauchens ist frei. Anmeldung für "Das Musikexperiment" – Improvisation mit Kindern und die "Welcome" Listening Lounge im Elektronischen Studio ist unter anmeldung@mh-luebeck.de erforderlich. Alle Termine finden sich auf www.mh-luebeck.de/veranstaltungen/klangtauchen.

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Lübeck, 06.02.2023

Musik im Museum mit Schuberts Streichquintett

Schuberts Meisterwerk, das Streichquintett in C-Dur, präsentieren Studierende der Musikhochschule Lübeck (MHL) am Samstag, 11. Februar um 15 in der Villa Brahms. Institutsleiter Professor Wolfgang Sandberger moderiert das Konzert und führt anschließend durch die Ausstellung „Johannes Brahms − Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?“.

In der Reihe „Musik im Museum“ stellen die fünf MHL-Studierenden Anna Tanaka und Polina Senatulova (Violine), Beatriz Aragón Carreño (Viola) sowie Arkhip Sherstennikov und Damian Klein (Violoncello) Franz Schuberts Streichquintett in C-Dur vor. Wolfgang Sandberger moderiert den Konzertnachmittag und schafft Bewusstsein für die Dimensionen dieses Werkes, das Schubert als eines der letzten Stücke vor seinem Tod geschrieben hat. Die Besetzung mit zwei Celli anstelle der sonst üblichen zwei Bratschen im Streichquintett geben ihm eine besondere Klangsinnlichkeit. Johannes Brahms, zeitlebens ein großer Bewunderer Schuberts, bezieht sich in verschiedenen Wendungen seines Klavierquintetts f-Moll auf dieses Werk. Uraufführung und Erstdruck erfolgten erst gut zwei Jahrzehnte nach Schuberts Tod und noch lange musste dieses opulente Werk mit der stolzen Aufführungsdauer von fast einer Stunde auf seine Anerkennung warten. Heute gilt es nicht nur als ein Meisterwerk aus Schuberts Feder, sondern der gesamten Kammermusikliteratur.

Parallel zum Konzert ist in der Villa Brahms die Ausstellung „Johannes Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?“ geöffnet. Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts an der MHL, führt im Anschluss an das Konzert durch die Schau. Bereits ab 14 Uhr gibt es im Wintergarten der historischen Villa Kaffee und Kuchen.

Der Eintritt kostet 11 Euro und 8 Euro. Tickets gibt es bei allen Vorverkaufsstellen des Lübeck-Ticket und online unter www.luebeck-ticket.de, Restkarten gibt es eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn in der Villa Brahms (Jerusalemsberg 4, 23568 Lübeck), weitere Informationen unter wOpens external link in new windowww.brahms-institut.de.

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Lübeck, 09.02.2023

Lübecker Brahms-Festival lädt vom 6. bis 14. Mai zum Dialog

Vom 6. bis zum 14. Mai lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) zum traditionellen Brahms-Festival in die MHL und andere Lübecker Spielstätten ein. Die rund 30 Konzerte, an denen über 250 MHL-Angehörige mitwirken, stehen diesmal unter dem Motto „Dialoge“.

Das Festival eröffnet in großer Besetzung am 7. Mai um 19.30 Uhr in der Musik- und Kongresshalle Lübeck mit Solohornist Adrián Díaz Martínez und dem MHL-Sinfonieorchester unter Leitung von Gastdirigent Elias Grandy. Auf dem Programm stehen Werke von Lili Boulanger, Krzysztof Penderecki und die erste Sinfonie von Johannes Brahms − ein Dialog über die Zeiten hinweg mit Beethoven, der diese Gattung nachhaltig geprägt hat.

„Offenheit, Respekt und Akzeptanz des Anders-Seins, aber auch kontroverse Debatte und Streit: Die Kultur des Dialogs ist heute wichtiger denn je. Auch in der Musik spielt der Dialog eine zentrale Rolle“, erläutert Projektleiter Prof. Wolfgang Sandberger, der das Programm gemeinsam mit den MHL-Mitgliedern entwickelt hat: „Schon Goethe hat das gemeinsame Musizieren mit einem Gespräch verglichen: Speziell das Streichquartett sei ein ‚Gespräch unter vier vernünftigen Leuten‘“.

In zahlreichen Konzertformaten wie den tradierten Themenkonzerten am Abend und den Dialogen am Morgen, darunter auch zahlreiche moderierte Konzerte, geht es um das Dialogische in der Musik. In der erfolgreichen Reihe der Lunchtime-Concerts stehen diesmal Quartette von Haydn im Dialog mit zeitgenössischen Kompositionen. In den Nachmittagskonzerten in der Villa Brahms kontrastieren vokale Duette von Brahms mit instrumentalen Duo-Sonaten und Jubilare wie Max Reger oder György Ligeti treten in Dialog mit der Musikgeschichte.

Das Lübecker Brahms-Festival findet seit 1992 und in diesem Jahr zum 31. Mal statt. Nach und nach wurden Spielstätten und Konzertformate erweitert. Es präsentieren sich jährlich rund 200 Musikerinnen und Musiker der Musikhochschule Lübeck, die auch das Brahms-Institut beherbergt mit einer der größten Sammlungen zu Leben und Werk des in Hamburg geborenen Komponisten. Beim Brahms-Festival gehen wissenschaftliche Erkenntnis und die Erschließung der Musik die bestmögliche Verbindung ein. 2006 wurde das Festival mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
Der Kartenvorverkauf startet ab März 23, Informationen zum Programm sind unter Opens external link in new windowwww.brahms-festival.de erhältlich.

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Lübeck, 14.03.2023

Romantische Hornklänge bei "Musik im Museum"

Romantische Hornklänge sind in der Villa Brahms am Samstag, 18. März ab 15 Uhr bei einem neuen Konzert der Reihe "Musik im Museum" zu hören. Moderiert von Prof. Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts, präsentieren drei MHL-Studierende Werke von Brahms und Strauß.

Mit dem Nocturne op. 7 von Franz Strauß eröffnet Fernando Casado Álvaro, der bereits als Solo-Hornist an der Oper Malmö tätig ist, den Konzertnachmittag. Celia Rebate Nieva (Violine) und Ayaka Shimizu (Klavier) leiten mit dem ersten Satz der "Liebes- und Liedersonate" A-Dur op. 100 von Johannes Brahms zu seinem Horn-Trio Es-Dur op. 40 über. In den waldigen Höhen rund um Baden-Baden ließ sich der Komponist zu diesem Werk inspirieren. "Eines morgens ging ich Spazieren und wie ich an diese Stelle kam, brach die Sonne hervor und sofort fiel mir das Thema ein", berichtet er später einem Freund. Die Natur blieb ihm lebenslang eine wichtige Inspirationsquelle, wie Wolfgang Sandberger in seiner Moderation und beim anschließenden Blick in Brahms‘ Musikzimmer verrät, das in der parallel geöffneten Ausstellung "Johannes Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?" zu sehen ist.

Der Eintritt kostet 11 Euro und 8 Euro (keine Ermäßigung). Tickets gibt es bei den Vorverkaufsstellen des Lübeck Ticket und online unter www.luebeck-ticket.de. Restkarten sind eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn an der Tageskasse in der Villa Brahms (Jerusalemsberg 4) erhältlich. Bereits ab 14 Uhr gibt es zur Einstimmung im historischen Wintergarten Kaffee und Kuchen (nicht im Eintrittspreis enthalten).

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Lübeck, 18.03.2023

Kammermusik Campus Lübeck: Internationale Ensembles geben Einblick in Probenarbeit

Zum Kammermusik Campus Lübeck lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) vom 27. März bis zum 1. April ein. Im öffentlichen Unterricht ist mitzuerleben, wie die renommierten Gastdozierenden Prof. Angelika Merkle und Prof. Oliver Wille den künstlerischen Nachwuchs an der MHL unterrichten. In zwei Abschlusskonzerten am Samstag, 1. April um 17 Uhr und 19.30 Uhr stellen die zwölf jungen Ensembles ihre Arbeitsergebnisse im Kammermusiksaal der MHL vor.

40 internationale junge Musikerinnern und Musiker feilen im Kammermusik Campus Lübeck an ihrer Interpretation und Technik. In zwölf Ensembles, davon fünf Gastensembles, die unter anderem aus Australien und den Niederlanden nach Lübeck kommen, sind sie täglich ab 10.30 Uhr im Unterricht zu erleben. Auf dem Programm stehen unter anderem Streichquartette von Haydn, Beethoven und Mendelssohn, Klavierkammermusik von Reger und Mozart sowie vom 2022 verstorbenen Alfred Koerppen. Mit den Gastdozierenden konnte die MHL wieder zwei international erfahrene und preisgekrönte Kammermusikschaffende nach Lübeck holen: Prof. Angelika Merkle, international renommierte Pianistin und Professorin in Frankfurt und Prof. Oliver Wille, Kammermusikprofessor in Hannover und Geiger des berühmten Kuss Quartetts, das er bereits mit vierzehn Jahren mitbegründete. In einem Campus-Talk geht Oliver Wille, der auch Intendant der Sommerlichen Musiktage Hitzacker ist, der Frage nach, was ein gutes Programm ausmacht.

Projektleiter und MHL-Kammermusikprofessor Heime Müller, der sechzehn Jahre Mitglied des Artemis Quartetts war, erläutert: „Der Kammermusik Campus bietet fortgeschrittenen Ensembles außerhalb des regulären Studienbetriebs ideale Voraussetzungen für konzentriertes Arbeiten. Kammermusik ist das Herz des gemeinsamen Musizierens und erfordert viel Eigenverantwortung. An der MHL widmen wir uns intensiv dieser Arbeit.“ Unter anderem sind in der ungewöhnlichen Besetzung für Klarinette, Cello und Akkordeon das Trio „Klangspektrum“ zu hören, 2021 Preisträger beim Deutschen Musikwettbewerb und das „Affinity Quartett“, das gerade als Preisträger aus dem Mozartwettbewerb in Salzburg hervorgegangen ist.

Der öffentliche Unterricht findet täglich von 10.30 Uhr bis 13.30 Uhr und von 15 Uhr bis 18 Uhr in Raum 1a/b und Raum 18 statt (Eingang über die Große Petersgrube 21). Die Arbeitsergebnisse präsentieren die Ensembles dann in zwei Abschlusskonzerten am Samstag, 1. April um 17 Uhr und um 19.30 Uhr im Kammermusiksaal der MHL. Karten für die Konzerte sind für jeweils 15 Euro (ermäßigt 10 Euro) über www.mh-luebeck.de, in allen dem Lübeck-Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen oder an der Abendkasse erhältlich.

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Lübeck, 03.05.2023

Zahlreiche Konzertformate beim 31. Brahms-Festival Lübeck

Am 6. Mai startet das 31. Brahms-Festival Lübeck. Nicht nur das Sinfoniekonzert und die abendlichen Themenkonzerte, sondern zahlreiche weitere Konzertformate bereichern das diesjährige Festival.

"Max Reger zum 150. Geburtstag" − Musikalische Impulse in der Frühe
Das Brahms-Festival beginnt jeden Morgen vom 8. Mai bis zum 12. Mai mit einem musikalischen Impuls. Jeweils um 8.30 Uhr stimmen MHL-Studierende in St. Jakobi mit Orgelklängen und Lesungen unter dem Motto "Max Reger zum 150. Geburtstag" auf den Festivaltag ein.

In diesem Jahr widmet sich die Morgenreihe in St. Jakobi in fünf Konzerten von Montag, 8. Mai bis Freitag, 12. Mai täglich um 8.30 Uhr dem Komponisten Max Reger. 150 Jahre wäre der umtriebige Komponist, der ein großer Bewunderer und Kenner der Brahmsschen Musik war, in diesem Jahr geworden. Sein Orgelschaffen ist gerade in den kurzen Charakterstücken von eindringlicher Wirkung. In der Morgenreihe lässt sich nachhören, welch überbordenden melodischen und harmonischen Einfallsreichtum der Jubilar besaß und wie die Orgel- und Kirchenmusikstudierenden von heute seine Motive und Themen kommentieren. Kurze Orgelwerke Regers treten in einen Dialog mit Texten und Improvisationen, die von den zehn Studierenden der Orgel- und Kirchenmusikklassen vorgetragen werden. Der Eintritt zu den morgendlichen Orgelkonzerten ist frei.

"Lunchtime Concerts" im Brahms-Festival mit Haydn und sechs Uraufführungen
Im Rahmen des Brahms-Festivals unter dem Motto "Dialoge" lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) vom 9. Mai bis zum 14. Mai erneut zu ihrer beliebten Reihe der Lunchtime Concerts ein. Die sechs moderierten Konzerte, die diesmal im Logenhaus zu Lübeck stattfinden, präsentieren ausgehend von Haydns späten Streichquartetten verschiedene "Dialoge mit der Moderne".

Jeweils um 12.30 Uhr präsentieren von Dienstag, 9. Mai bis zum Samstag, 13. Mai, am Sonntag, 14. Mai um 15 Uhr sechs junge Ensembles der MHL Streichquartette aus dem Spätwerk von Joseph Haydn und kontrastieren sie passend zum Festivalmotto "Dialoge" mit zeitgenössischer Musik. Dazu sagt Projektleiter Prof. Heime Müller: "Bei den Lunchtime Concerts erwartet uns in diesem Jahr ein ganz besonderes Highlight: Sechs Haydn-Quartette treten in den Dialog mit modernen Streichquartetten, die MHL-Komponisten für das diesjährige Brahms-Festival komponiert haben. Es gibt also sechs Uraufführungen mit direktem Bezug zu den jeweiligen Haydn-Werken zu hören − ein absolut einzigartiges Projekt!". Die neuen Stücke stammen von Benjamin Janisch, Oliver Korte, Sascha Lino Lemke, Raphael Brandstäter, Parnaz Soltani und Philipp Wallis Nicolai. Oliver Korte, Professor für Musiktheorie und MHL-Vizepräsident, der das Stück "Quinta Materia" beisteuert, erläutert: "Die Quartette op. 76 sind Spätwerke, in denen Haydn sehr gelöst und originell mit den traditionellen musikalischen Formen umgeht. Es ist faszinierend, mit diesen Werken kompositorisch in einen Dialog zu treten. Unter anderem antworte ich in meinem Stück auf die geistreiche Weise, mit der Haydn im ersten Satz das Intervall der Quinte zelebriert – ausgerechnet die Quinte in einem zeitgenössischen Werk!" Joseph Haydn, der auch als "Vater der Streichquartette" bezeichnet wird, präsentiert in seinem späten Opus 76 noch einmal alle Facetten seiner Kompositionskunst. Nach ihrem Auftraggeber wird die Serie auch "Erdödy-Quartette" genannt, sie umfasst unter anderem das "Quintenquartett", das "Kaiserquartett" und den "Sonnenaufgang". Als Interpreten sind das Saki Quartett (9. Mai, 12.30 Uhr), das Eunoia Quartett (10. Mai, 12.30 Uhr), das Sentando Quartett (11. Mai, 12.30 Uhr), das Visage Quartett (12. Mai, 12.30 Uhr), das Moulin Quartett (13. Mai, 12.30 Uhr) sowie das preisgekrönte Leonkoro Quartett (14. Mai, 15 Uhr) zu hören. Moderationen von Prof. Heime Müller, Prof. Dr. Oliver Korte, Prof. Sascha Lino Lemke, Dr. Marten Noorduin, Christoph J. Arta sowie Prof. Dr. Wolfgang Sandberger geben Einblicke in die Entstehungsgeschichte und Klangwirkung. Goethe verglich die Gattung des Streichquartetts mit einer kultivierten Konversation, sie sei wie eine Unterhaltung von „vier vernünftigen Leuten“. Ein musikalischer Dialog eben, der in der Reihe Lunchtime Concerts im Zusammenspielt von Klassik und Moderne besonders erlebbar wird. Der Eintritt zu den Lunchtime Concerts ist frei.

"Im Duett" − Dialoge mit Brahms in Nachmittagskonzerten
Zur traditionellen Reihe der Nachmittagskonzerte lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) auch im Rahmen des 31. Brahms-Festivals ein. Unter dem Motto "Im Duett" nehmen Studierende der MHL das Festivalmotto "Dialoge" in drei moderierten Konzerten auf. Sie präsentieren in der Villa Brahms am Montag, 8. Mai, Mittwoch, 10. Mai und am Freitag, 12. Mai jeweils um 17 Uhr sämtliche Gesangsduette von Brahms.

Nur selten im Konzertsaal zu hören sind die 24 Duette von Johannes Brahms. In diesem Jahr werden sie zum ersten Mal komplett im Brahms-Festival aufgeführt. Der dialogische Gedanke spiegelt sich in den Konzertnachmittagen in der Villa Brahms jedoch nicht nur im Gesang, sondern auch im kammermusikalischen Duo oder im vierhändigen Klavierspiel. So treten die Vokalwerke auch in Dialog mit Instrumentalkompositionen von Schubert sowie von Reger und Ligeti, zwei der großen Jubilare des Jahres 2023. Dreißig Studierende der MHL stehen an den drei Nachmittagen auf der Bühne. Die Konzerte werden von Musikwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern der MHL moderiert. Die renommiere Opernsängerin, Hochschullehrerin und Kammersängerin Edda Moser konnte als Gastdozentin gewonnen werden. Vom 3. bis zum 6. Mai arbeitet sie mit den Gesangsstudierenden an den Brahms-Duetten und bereitet sie auf ihre Auftritte im Brahms-Festival vor. "Brahms und Schubert" heißt es im ersten Konzert der Reihe am Montag, 8. Mai um 17 Uhr. Brahms schätzte Schubert als Komponisten, insbesondere von dessen Gesangskompositionen ließ er sich zeitlebens inspirieren. Zu hören sind von Brahms die Duette für Sopran und Alt op. 20 und op. 66 sowie das Divertissement à la hongroise g-Moll von Franz Schubert. Es moderiert Teresa C. Ramming, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Brahms-Institut. Dem 150. Geburtstag des Komponisten Max Reger, für den Brahms ein großes Vorbild war, ist das zweite Konzert am Mittwoch, 10. Mai um 17 Uhr unter dem Motto "Brahms und Reger" gewidmet. Moderiert von Dr. Fabian Bergener, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Brahms-Institut, erklingen die dialogisch angelegten Duette für Alt und Bariton op. 28 sowie die Duette für Sopran und Alt op. 61 von Brahms im Kontrast mit der Cellosonate a-Moll op. 116 von Reger, die der musikalische Avantgardist als sein "Herzblutwerk" bezeichnete. "Brahms und Ligeti" lautet das Motto am Freitag, 12. Mai um 17 Uhr, wenn Lieder und Duette von Johannes Brahms, unter anderem seine fünf Romanzen op. 84 und die Balladen und Romanzen op. 75 mit Ligetis sechs Bagatellen für Bläserquintett zusammentreffen – auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Zusammenstellung. Denn Ligeti, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, hatte abgesehen von seinem Horntrio, das er 1983 als "Hommage à Brahms" komponierte, ein eher distanziertes Verhältnis zu Brahms. Auf einer tieferen Ebene jedoch bestehen subtile Verbindungen zwischen den Werken, die in den Interpretationen der Studierenden nachzuhören sind und vom Moderator Christoph J. Arta, Doktorand am Brahms-Institut, kenntnisreich erläutert werden. Karten für die Nachmittagskonzerte gibt es bei allen Vorverkaufsstellen des Lübeck-Ticket und online unter www.luebeck-ticket.de, Restkarten eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn in der Villa Brahms. Sie lädt bei Kaffee und Kuchen bereits ab 16 Uhr zum Verweilen im historischen Wintergarten ein (Jerusalemsberg 4, 23568 Lübeck). Parallel zum Konzert ist die aktuelle Ausstellung "Johannes-Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?" zu sehen. Sie ist während des Festivals vom 6. bis zum 14. Mai täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Mit Brahms in die Nacht – "Brahms Night Sessions" werden fortgesetzt
Die erfolgreichen "Brahms Night Sessions", im Jubiläumsjahr 2022 erstmals Bestandteil des Brahms-Festivals, werden fortgesetzt. Von Dienstag, 9. Mai bis Freitag, 12. Mai findet im Rahmen des Brahms-Festivals "Dialoge" jeweils um 22.30 Uhr eine rund einstündige Improvisations-Session im CVJM Lübeck statt.

18 Dozierende und Studierende der Musikhochschule Lübeck (MHL) improvisieren in wechselnden Besetzungen – je nach Situation wird auch das Publikum einbezogen. Projektleiter Bernd Ruf erläutert: "Wir lassen Musik aus dem Moment entstehen, hier entfaltet sich ein spontaner Dialog par excellence. Es gibt keine vorbereitende Probe und so bringt jede Session ganz eigene klangliche Überraschungen und nie zuvor gehörte musikalische Dialoge hervor." Das musikalische Material bezeichnet Ruf als "open source mit Partikeln around Brahms", es wird aber auch aus dem universellen Kosmos der Musik entlehnt. Mitwirkende sind Julie Silvera (Gesang), Annette Ziegenmeyer (Flöte), Nora-Louise Müller und Bernd Ruf (Klarinette) Jens Bracher und Sven Klammer (Trompete), Stefan Kuchel (Saxofon), Patrick Farrant und Daniel Scholz (Gitarre), Corinna Eikmeier und Imke Frank (Cello), Susanne Vogel (Bass), Ninon Gloger und Laurens Patzlaff (Klavier), Oliver Sonntag (Drums), Nicola Hein und Michael Knarr (Elektronik) sowie Gaja von Sychowski (Rezitation). Die Brahms Night Sessions finden am Dienstag 9. Mai, Mittwoch 10. Mai, Donnerstag 11. Mai und Freitag 12. Mai jeweils um 22.30 Uhr im CVJM Lübeck statt (Große Petersgrube 11, 23552 Lübeck, www.cvjm-luebeck.de). Der Eintritt zur Brahms-Night-Session ist frei.

Das Lübecker Brahms-Festival findet seit 1992 und in diesem Jahr zum 31. Mal statt. Nach und nach wurden Spielstätten und Konzertformate erweitert. Es präsentieren sich jährlich rund 200 Musikerinnen und Musiker der MHL. Das der MHL angegliederte Brahms-Institut beherbergt eine der größten Sammlungen zu Leben und Werk des in Hamburg geborenen Komponisten. Beim Brahms-Festival gehen wissenschaftliche Erkenntnis und musikpraktische Umsetzung die bestmögliche Verbindung ein. 2006 wurde das Festival mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Weitere Informationen zum Festivalprogramm gibt es unter www.brahms-festival.de.

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Lübeck, 24.05.2023

Lübecker Brahms-Institut ersteigert Brahms-Brief in New York

Das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL) hat in New York einen bisher unveröffentlichten Brief des Komponisten Johannes Brahms erworben. Der zweiseitige Brief wird künftig die kostbare Lübecker Sammlung bereichern und in das weltweit beachtete Brahms-Briefwechsel-Verzeichnis (BBV) eingehen, mit dem das Brahms-Institut bereits rund 10.800 Briefe von und an Johannes Brahms online zugänglich macht.

Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Sandberger erwarb den zweiseitigen, in sauberer Handschrift geschriebenen Brief in einem New Yorker Auktionshaus. Der 31-jährige Brahms schrieb ihn im Juni 1864 an den Verleger Selmar Bagge, der ihn um einen kompositorischen Beitrag für seine "Allgemeine Musikalische Zeitung" gebeten hatte. Dem Brief lag ursprünglich das bis dahin ungedruckte Manuskript der Orgelfuge in as-Moll (WoO 8) bei, die Brahms bereits einige Jahre zuvor geschrieben und Clara Schumann gewidmet hatte. "Wunderbar schöne, innige Fuge in as-Moll", vermerkt Clara Schumann dazu in ihrem Tagebuch. Brahms dagegen beginnt sein Schreiben mit der für ihn so charakteristischen Ironie und Tiefstapelei: "Hier der gewünschte Zettel. Ich habe keine Idee wie viel Seiten das gedruckt giebt u. will nur hoffen daß es der Mühe werth ist über ein gesetztes Maß hinaus zu gehen."

Sandberger erläutert: "Brahms äußerte sich selten schriftlich zu seinen Werken. Umso interessanter ist dieser pointiert geschriebene Brief für unsere Lübecker Sammlung. Trotz Bagges kritischem Einwand besteht Brahms auf der ungewöhn¬lichen Tonart mit sieben Vorzeichen." Brahms betont in seinem Schreiben auch, dass die Fuge zunächst in seinem Eigentum verbleiben soll: für den Fall, dass er sie später einmal "in Gesellschaft ihrer geborenen und ungeborenen Geschwister" veröffentlichen wolle. Hier verweist er offensichtlich auf weitere seiner Orgelwerke, die er noch zu veröffentlichen und zu komponieren gedenkt.

Der neue Brief wird in das Brahms-Briefwechsel-Verzeichnis (BBV) aufgenommen, ein wichtiges Grundlagenwerk für die Forschung zu Leben und Werk von Johannes Brahms. Entstanden als Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), gehört es zu den weltweit am meisten beachteten Projekte des Lübecker Instituts und ist als Internet-Datenbank frei zugänglich unter www.brahms-institut.de. Das Brahms-Institut an der MHL ist ein internationales Kompetenz- und Dokumentationszentrum zu Leben und Werk des Komponisten Johannes Brahms (1833-1897) und erweitert seine Sammlung stetig.

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